Umwelterziehung und Nachhaltige Entwicklung
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Einführung
Agenda 21 und die Commission on Sustainable Development (CSD)
(1) Die UN Kommission für nachhaltige Entwicklung (CSD) ist seit dem Erdgipfel" in Rio (1992) damit beauftragt, die in der Agenda 21 festgelegten Zielsetzungen zur nachhaltigen Entwicklung auf ihre Umsetzbarkeit zu überprüfen. Im Juni 1997 wird diese Fachorganisation der UNO eine erste Zwischenbilanz ziehen und bis zum Frühjahr 1997 werden Länderberichte (z.B. Germany, Country Profile, Implementation of Agenda 21, United Nations Commission on Sustainable Development, 22.03.97) bilanzieren, wie und in welchem Umfang das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung im nationalen Rahmen wirksam wurde. |
Seit 1996 liegen Ergebnisberichte der Kommission zu den 40 Kapiteln der Agenda 21 vor. Zum Kapitel 36, Förderung der Schulbildung, des öffentlichen Bewußtseins und der beruflichen Aus- und Fortbildung" ( Promoting education, public awareness and training) wird von der Koordinatorin, der UNESCO, folgende Feststellung [1] getroffen: Schulbildung unterliegt in vielen Staaten einem grundlegenden Wandlungsprozeß; sie dient als Mittel zum Zweck, um einen Wertewandel" herbeizuführen und Verhaltensmuster und Lebenseinstellungen zu vermitteln, die zur Bewältigung lokaler und globaler Probleme erforderlich sind. Dieses Bildungsverständnis veranlaßt in vielen Staaten pädagogische Reformen, um die genannten Probleme zu behandeln. Zu den neuen Zielsetzungen gehört Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (Education for Sustainable Development, ESD) und ihre Konsequenzen für Lehrpläne und Richtlinien für alle Bildungsbereiche. |
'Bildung zur nachhaltigen Entwicklung' und Globales Lernen
(2) ESD versteht sich als Teil eines neuen Denkens, zu dem auch Globales
Lernen gehört. Damit wird beabsichtigt, jedem Schüler Fähigkeiten und Einsichten
zu vermitteln, mit deren Hilfe er auch den negativen Folgen der Globalisierung
[2] begegnen kann. Kennzeichen der gegenwärtigen Globalisierung ist u.a. die räumliche
Ausweitung der aktiven Wirtschaftsräume (infolge moderner Informations- und
Kommunikationstechnologien und Vermehrung des marktwirtschaftlich ausgerichteten
Weltwirtschaftspotentials durch 3,5 Mrd. Menschen als potentiell neue Anbieter und
Nachfrager). Dabei finden in den traditionellen Industrieländern intensive
Standortwettbewerbe statt mit den negativen Folgen einer strukturell bedingten
Arbeitslosigkeit. Diese Entwicklung ist nicht neu, schon früher gab es
Wirtschaftsaktivitäten, die mit räumlichen Ausweitungen einhergingen (Pax Britannica,
Pax Americana), doch verlaufen die Technologie- und Globalisierungsschübe gegenwärtig
schneller und intensiver. Ihr stellen sich Kräfte entgegen (u.a.
Regionalisierungstendenzen, Erwachen von Nationalismen, oft mit einer Zunahme von
Nationalstaaten einhergehend). Um Gefährdungen durch ökonomische und soziale
Verwerfungen sowie deren Folgen von Eingriffen in globale Ökosysteme zu begegnen, werden
Maßnahmen erörtert, deren Strategie durch eine ökonomisch, sozial und ökologisch
nachhaltige Entwicklung bestimmt und ganzheitlich ausgerichtet sein müssen. Die
Globalisierung der Weltwirtschaft zwingt die Gesellschaft, sich solchen Verfahren
zuzuwenden. Sie bietet damit zugleich Chancen nachhaltige Entwicklung dauerhaft in allen
Bereichen zu fördern. Auf nachhaltige Entwicklung ausgerichtete Erziehung schließt ökologische und wirtschaftliche Bildung mit ein, aber auch Aspekte, die den Bereich Entwicklung und Kulturen umfassen (Übersicht 1, [3] ).Die Übersicht soll zwei Gesichtspunkte deutlich machen, daß (1) die Eigenständigkeit der Region (das Lokale) bzw. die des Staates, die weitgehend gesichert schien, zunehmend von außen bedroht wird. Bislang entfernte Probleme werden spürbar, Migration, Zuwanderung, Arbeitslosigkeit. Der andere Aspekt (2) verweist auf Gegenmaßnahmen. Was läßt sich dagegen machen? Globales Lernen steht hier für die Gegenstrategie, wobei das Leitbild nachhaltige Entwicklung, Teil des Globalen Lernens, weitere Aspekte einschließt: die ökonomisch-ökologisch-soziale sowie kulturenübergreifende Bildung und all jene Bereiche, die mit Entwicklung generell zu tun haben (Weltkenntnis und Weltverständnis sind dafür unerläßlich) . Unter Globalem Lernen werden also Bildung zur nachhaltigen Entwicklung einbezogen, aber auch Ziele wie Beachtung der Menschenrechte und Eintreten für Frieden und Demokratie. Dieser Aspekt hatte seinen Ausgangspunkt schon in den 70er Jahren, in denen Menschenrechtsfragen stark in den Vordergrund traten, während das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung erst Anfang der 90er Jahre Eingang in die internationale Umweltkommunikation (Übersicht 2, [4] ) fand. Bildung zur nachhaltigen Entwicklung ist kein eigenes Fach, sondern Unterrichtsprinzip, gegründet auf systemisch - holistisches Denken sowie verantwortungsbewußtes Handeln, wobei Wirtschaft - Gesellschaft - Umwelt untereinander zu vernetzen und deren Teilaspekte jeweils ganzheitlich und in globaler Sicht zu betrachten sind. Dieser Ansatz ist sowohl fach- als auch fächerübergreifend, reduziert jedoch nicht den Stellenwert der Unterrichtsfächer, sondern macht vielmehr ihre anteiligen Beiträge deutlich. Übersicht 1 und 2 |
Globales Lernen vs. Globalisierung und Global Education
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Aus heutiger Sicht ist Umweltbildung die Vorstufe der Bildung zur nachhaltigen
Entwicklung. Umweltbildung zielt darauf, Bewußtsein von ökonomischen, sozialen,
politischen und ökologischen Interdependenzen im Raum zu entwickeln, dem Einzelnen zu
ermöglichen, Werte, Wissen, Verhaltensweisen, Engagement und Fertigkeiten zu erwerben, um
Umwelt zu schützen und zu verbessern. Das verlangt eine enge Verknüpfung verschiedener
Dimensionen durch integrierendes Denken und verantwortungsbezogenes Handeln, oft
allerdings reduziert sich dies auf eine Art dogmatischen Environmentalismus, der an
individuelles, umweltgerechtes Verhalten appelliert und in dessen Folge
Reparaturen bzw. Beiträge in Richtung einer technologieorientierten
Entlastungsökologie geleistet werden. Bildung zur nachhaltigen Entwicklung ist also umfassender als Umweltbildung und fordert die ganze Gesellschaft, weil sie als ein lebenslanger Prozeß mit dem Ziel aufzufassen ist, jedem das Beziehungsgeflecht zwischen Wirtschaft -Gesellschaft - Umwelt und dessen Vernetztheit bewußt zu machen, um entscheidungs- und handlungsfähig zu werden und den Herausforderungen begegnen zu können. Im Mittelpunkt stehen dabei: Werteorientierung, Verantwortungsethik, Respekt für kulturelle Diversität sowie die Verpflichtung, sich für Frieden und Demokratie einzusetzen. Dieser Bildung zur nachhaltigen Entwicklung" kommt vor Eintritt in das 21. Jahrhundert Priorität zu. |
Aktuelle Entwicklungen
Zielsetzungen für die Bildung im 21. Jahrhundert lassen sich auf staatlicher wie auch
kommunaler Ebene (Kommunale Agenda 21) erkennen. Die von Clinton (anläßlich seiner
Inaugurationsrede und in seiner Rede zur Lage der Nation vor beiden Häusern des U.S.
Kongresses am 5.2.97 [5]) angekündigten innenpolitischen Schwerpunktthemen, gründen sich
auch auf den Prioritätenkatalog des dem Weißen Haus zugeordneten Presidents
Council on Sustainable Development (PCSD, [6] ): Bildung beim Eintritt in das 21.
Jahrhundert nachhaltig zu fördern (because education is a critical national
security issue for our future", Clinton, 5.2.97). Das Bildungssystem soll dabei
grundlegend reformiert werden, um einerseits offenliegende Defizite auszugleichen und um
andererseits den globalen und nationalen Herausforderungen gerecht werden zu können
(the countrys formal education must be reformed to better address
sustainability"). Das kann nur gelingen, wenn man sowohl über wissenschaftliche
Kenntnisse von der Erde und den Natursystemen verfügt als auch Einsicht hat in das Mensch
- Umwelt Beziehungsgeflecht (PCSD, [6] ). Bildung zur nachhaltigen Entwicklung
soll als Grundlage für ethisches Bewußtsein und für die Anerkennung von Werten dem
Einzelnen verantwortliches Handeln gegenüber sich selbst wie auch gegenüber der
Gemeinschaft ermöglichen. Der Rat des Präsidenten (PCSD) erläutert die dem
Bildungsansatz zugrunde liegenden Prinzipien und Vorgehensweisen wie folgt:
fächerübergreifend, systemisches Denken, Lebenslanges Lernen, handlungs- und
erfahrungsorientiertes Lernen, Einbeziehung der Familie sowie von Schulumfeld und Kommune,
Technologie, Partnerschaft und Übernahme persönlicher Verantwortung, wobei Entscheidungs
- und Verantwortungskompetenz überhaupt die Voraussetzungen sind, um das Prinzip
Nachhaltigkeit umzusetzen. Im Zuge der Globalisierung soll eine forcierte Hinwendung in
diese Richtung erfolgen, da die Nationalstaaten zwangsläufig mehr Verantwortung an den
Einzelnen delegieren müssen, weil sie durch die Fülle der internationalisierten
Problemstrukturen überfordert sind. (3) Die UNESCO kommt zu ähnlichen Forderungen für die Erziehung der Heranwachsenden für das 21. Jahrhundert. Eine in ihrem Auftrag tätig gewordene Kommission unter dem Vorsitz von Jacques Delors hat 1996 [7] im Rahmen des Reports - International Commission on Education for the Twenty-first Century" - Leitlinien für ein zukünftiges Bildungssystem festgelegt, die helfen sollen, jeweils unter Berücksichtigung der landesspezifischen Gegebenheiten, das Modell nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Das Reformprogramm ruht auf vier Säulen.
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1. Lernen, in Gemeinschaft zu leben, |
Den höchsten Stellenwert räumt die Kommission dem Lernen, in Gemeinschaft zu leben
ein, weil sich der Einzelne zunehmend einem Spannungsfeld ausgesetzt sieht, das ihn mit
nationalen und globalen Problemen, mit den negativen Folgen von Globalisierung und
Regionalisierung sowie mit einander sich ausschließenden Werteentscheidungen konfrontiert
(Eigeninteresse oder Gruppeninteresse?). Lernen, in Gemeinschaft zu leben bedeutet jedoch
mehr als Toleranz gegenüber dem Anderen. Es bedeutet, den Anderen verstehen zu wollen, um
im gegenseitigen Respekt zusammen zu leben. Wenn wir das wollen, so müssen wir uns
mit der Geschichte, der Geographie, der Sprache und dem Denken (Philosophie) anderer
Kulturräume auseinandersetzen" (Jacques Delors, [8]), d.h. Kenntnis von und
Verständnis für andere Kulturräume gewinnen. Diese Auffassung beginnt sich in den
Ländern durchzusetzen, die im besonderem Maße der Globalisierung ausgesetzt sind, sich
ihr aber auch stellen (USA, Japan, Großbritannien), indem sie beispielsweise die Anteile
der Fächer Geographie und Geschichte an der Stundentafel beträchtlich erweitert haben. 4) Eine internationale Arbeitsgruppe beschäftigte sich Ende 1995 in Prag mit dem Thema Schulbildung und öffentliches Bewußtsein für nachhaltige Entwicklung". Gedacht sind diese Empfehlungen für die im Sommer 1997 anstehende Konferenz der Commission on Sustainable Development. Folgende Initiativen wurden gefordert [9]: |
1. Länder entwickeln Leitlinien und nationale Pläne für die Umsetzung von ESD, Zeitleiste [10] 2. Die UNESCO legt für die Umsetzung von ESD verständliche Konzepte vor, diese sollten sich an Inhalten orientieren. 3. Bildungsministerien und Umweltministerien sollten auf nationaler Ebene ermutigt werden, bei der Umsetzung von nachhaltiger Entwicklung verstärkt interdisziplinäre Wege zu beschreiten. 4. ESD sollte auf allen Bildungsebenen in die Lehrpläne integriert werden.
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Einzelaspekte dieser Empfehlungen wurden im Sommer 1995 (Bradford), anläßlich des
zwanzigjährigen Bestehens der IEEP (International Environmental Education Programme/
UNESCO, UNEP), wie folgt erläutert: (a) auf der Primarstufe müssen gewisse Prinzipien
und Fertigkeiten bezüglich Umwelterziehung und nachhaltiger Entwicklung eingeführt
werden, um Werte und Wahrnehmungen zu ändern, (b) für den Sekundarbereich :
Bildungsministerien müssen Umwelterziehung einbeziehen sowie entsprechend
Prüfungsbestimmungen und Lehrpläne ändern. Innerhalb der gesamten Schule muß ein
umfassender diesbezüglicher Ansatz in den Mittelpunkt aller Aktivitäten treten, wobei
NGOs und die Kommunen einbezogen werden sollten [11]. (5) Werden die Zielsetzungen und nationale Bemühungen hinsichtlich von Bildung integral geshen, so sind vor dem Hintergrund von Globalisierung und Internationaliserung folgende Dimensionen zu berücksichtigen und zu bewerten [12]: |
Projekte zur Umsetzung des Prinzips 'nachhaltige Entwicklung'
6) Auf europäischer Ebene gibt es bereits ein erfolgreich laufendes Projekt
Umwelt und Schulinitiativen" (ENSI) der OECD. Neunzehn Länder beteiligen sich
an dieser Initiative, die als eines der erfolgreichsten, lebendigsten und reichhaltigsten
internationalen Bildungsprojekte gilt. Umwelterziehung soll als situationsorientiertes,
fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip in den alltäglichen Unterricht integriert
werden. Umweltbildung als Prozeß des interdisziplinären Lernens in der lokalen Umwelt
entwickelt in den Lernenden Fähigkeiten für einsichtige und verantwortungsvolle
Entscheidungen in sozial und ökologisch kontroversen Situationen". Der Erfolg dieses
internationalen Netzwerkes gründet sich auch auf die enge Zusammenarbeit zwischen
Forschung und Lehrkräften [13]. (7) Um den Schulabgängern in Toronto im Jahre 2000 das für ihre Zukunft nötige Rüstzeug zu geben, hat die Schulbehörde 1995 (Toronto Board of Education) eine Bildungsreform durchgeführt, bei der das Prinzip nachhaltige Entwicklung in das bestehende System übertragen wurde. Sechs Abschlußqualifikationen (graduation outcomes) wurden festgelegt, sie waren auch die Grundlage für die Reform aller Lehrpläne [14, 15]. (8) Für Australien insgesamt mit allen staatlichen und nicht-staatlichen Institutionen hat man seit 1992/93 das Prinzip nachhaltige Entwicklung zur verpflichtenden Handlungsmaxime erklärt. Im Report on the Implementation of the National Strategy for Ecologically Sustainable Development" (NSESD) wurden Leitlinien entwickelt, die es nachhaltig umzusetzen gilt: im Bereich der Landwirtschaft, Fischerei, Forsten, Industrie, Bergbau, Stadt- und Transportplanung usw. [16]. Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen die umfassenden Bemühungen des Staates. a) In den Staaten und Territorien Australiens wird gegenwärtig für städtische Siedlungs-räume eine Bestandsaufnahme hinsichtlich ihres Gefährdungspotentials durchgeführt, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten, die sich dann am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung orientieren werden.[17].Gefährdungspotential städtischer Siedlungsräume hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung:
b) Für die Forstwirtschaft fordern beispielsweise die Leitlinien der NSESD: Wälder sind auf einer ökologisch dauerhaften Basis zu bewirtschaften und zu nutzen. Die biologische Vielfalt ist zu erhalten und in ihrem Nutzen für die Allgemeinheit zu optimieren. Das Strategieprogramm verlangt auch, die Wälder so zu nutzen, daß die Lebensqualität der nachfolgenden Generationen erhöht wird und andererseits die Nutzung auch die Entwicklung zu einer ökologisch dauerhaften und international wettbewerbsfähigen Forstindustrie einschließt. c) Um dieses Denken und das Prinzip nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen zu ver-ankern, weist man diese Aufgabe der Bildung zu. Die australische Regierung hat deshalb in dem Kapitel 26.1 der Nationalen Strategie für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung (NSESD) festgehalten, daß sie in der Überarbeitung der Lehrpläne die wirksamste Strategie sieht, um diese Zielsetzungen zu realisieren, nämlich: ESD Prinzipien und Ansätze in Curricula sowie in die Be-urteilung von Lehrgängen an Schulen und Hochschulen einzubeziehen."[18]
Dies hat dazu geführt, daß in Vorbereitung auf die Ten Common and Agreed National Goals for Schooling in Australia Aktivitäten ausgelöst wurden, die das Prinzip Nachhaltigkeit in die Curricula zu integrieren bemüht sind. Die ersten Vorlagen für acht Schlüsselbereiche des Nationalen Lehrplanrahmens wurden 1994 veröffentlicht, unter Einbeziehung dieses Prinzips und der Querschnittsperspektive. Die Verwaltungen unterstützen die Kollegien nachdrücklich in ihren Bemühungen, diesen neuen Ansatz in die Schulen zu tragen. Darüber hinaus gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Hochschule, so beispielsweise bei dem Projekt Atmosphere and Global Challenge (Monash University) oder für die Sekundarstufe das Projekt Sustainable Agriculture der Victoria und Murray Darling Basin Commission. Ähnliche Kooperationsprojekte gibt es auch in den USA, in denen Universitäten Projekte entwickeln, die den Schulen zur Verfügung gestellt werden, bzw. bei denen Universitäten selbst ihr gesamtes System nach dem Prinzip Nachhaltigkeit ausrichten ( The George Washington University in Washington D.C., [19] ). (9) Vergleichbare Aktivitäten hinsichtlich der Lehrpläne gibt es in Deutschland nicht. Werteorientierte Zielsetzungen, ausgewiesen durch entsprechende Lernziele (!), sind in den Lehrplänen nicht zu finden. Inhaltlich werden ökonomische, ökologische und soziale Zielsetzungen weder zusammengesehen noch im Stoffplan durchgehend berücksichtigt. So ist es nicht verwunderlich, daß die Kultusministerkonferenz (KMK) bisher nicht in der Lage war, Entwürfe vorzulegen, die dem auch nur ansatzweise folgen, was in anderen Staaten bereits praktiziert wird. Beispielsweise fehlt im Empfehlungsentwurf der KMK Eine Welt/ Dritte Welt" in Unterricht und Schule hinsichtlich der Ziele, Grundsätze wie auch Themenschwerpunkte sowohl die globale Sicht als auch die durchgehende Verankerung des Prinzips nachhaltige Entwicklung. Selbst bei dem im Mai 1996 (Ludwigsfelde) vorgelegten Zwischenentwurf fehlten die Stichworte bzw. Begriffe: Agenda 21, globale Vernetzung und nachhaltige Entwicklung [20]. |
Didaktische Umsetzung
Materialien und Projekte
Der Zwischenbericht der Commission on Sustainable Development (CSD, [1]) zum Kapitel
36 der Agenda 21 verweist unter dem Abschnitt A: REORIENTING EDUCATION TOWARDS SUSTAINABLE
DEVELOPMENT und der Rubrik School Reform and Curriculum Reorientation auf
Unterrichtsmaterialien bzw. auf Projekte, die das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung
einbeziehen. (10) Seit 1992 veröffentlicht das World Resources Institute (WRI) in Washington D.C. neben seinen renommierten Fachveröffentlichungen, didaktisierte Unterrichtsmaterialien, die globale Probleme unter dem Gesichtspunkt nachhaltiger Entwicklung thematisieren [21]. Die Unterrichtsentwürfe des Teachers Guide konzentrieren sich, unter Bezug auf Statistiken (Weltbank u.a.), Kommissionsberichte der UNO sowie eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen, auf folgende Themenkreisen, z. B.: Energie, Atmosphäre und Klimaveränderung; Sustainable Development; Biodiversität; Frauen (Women), Gleichheit und Sustainable Development. Diese Themenbeispiele stehen in enger Beziehung zu dem alle zwei Jahre erscheinenden Guide to the Global Environment, der jeweils einen anderen Schwerpunkt hat: Toward Sustainable Development , 1992-1993 People and the Environment, 1994-1995 The Urban Environment, 1996-1997 1996 wurde zum ersten Mal der European Teachers Guide to World Resources, (UK Edition) vom International Centre for Conservation Education [22] veröffentlicht, unter Mitarbeit von Fachlehrern aus mehreren europäischen Staaten. Grundlage ist der US-Teachers Guide, hier jedoch mit europäischen Raumbezügen. Das World Resources Institute, geleitet von einem internationalen Direktorium, bemüht sich die Gesellschaft zu veranlassen, die Umwelt zu schützen und deren Tragfähigkeit zu sichern, so daß die gegenwärtige und die nachfolgenden Generationen in ihr leben können. Dazu gehört die Vermittlung objektiver Informationen, um die dafür nötigen Entscheidungen treffen zu können. Das Institut fördert diesen Prozeß, indem es Hindernisse auf dem Weg zur Nachhaltigkeit analysiert und Strategien empfiehlt, diese zu überwinden. (11) Der Zwischenbericht [1] verweist auch auf ein Projekt im Rahmen des Globalen Lernens, bei dem sich die Beteiligten durch weltweiten Austausch von Umweltdaten globaler Probleme bewußt werden. Das vom amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore 1994 initierte Programm GLOBE (Global Learning and Observations to Benefit the Environment) schließt inzwischen mehr als 2500 Schulen in den USA sowie 32 Partnerländer ein [ 23, 24]. (12) Der Weltkongreß für Erziehung und Kommunikation für Umwelt und Entwicklung (ECO-ED) setzte sich schon 1992 in Toronto, also unmittelbar nach dem Erdgipfel in Rio, mit der Umsetzung von ESD auseinander. Die Teilnehmer (4500 aus 87 Ländern) untersuchten zum ersten Mal die Rolle der Schulbildung und die des öffentlichen Bewußtseins hinsichtlich ihrer Bei-träge zur nachhaltigen Entwicklung. Sie bezogen dabei nicht nur Pädagogen, sondern auch die Regierungen, Universitäten und die Wirtschaft mit ein. ECO-ED II wird inzwischen von der UNESCO und Kanada organisiert und existiert als virtuelle Konferenz" im Internet [25]. (13) Mit dem 1996 vom Massachussetts Institute of Technology (MIT) vorgestellten Global System for Sustainable Development (GSSD, [26] Global System for Sustainable Development ) steht ein System zur Verfügung, mit dem das Leitbild nachhaltige Entwicklung kulturenübergreifend vermittelt werden kann. Das System basiert auf einem dynamischen Modell, mit dem die komplexen und mehrdimensionalen Aspekte der Umweltprobleme erfaßt werden. Die erforderlichen Maßnahmen sollen kommunikativ offen diskutiert werden (Internet), um so zu einem globalen Akkord zu kommen. Im Zentrum des Mo-dells stehen dabei drei untereinander vernetzte Prozeßabläufe: Bevölkerungsentwicklung, Rohstoffnutzung und Technologiewandel. Interaktionen vollziehen sich innerhalb dieses Beziehungsgeflechts und werden beeinflußt durch die vorherrschende Werteorientierung sowie durch Umfang und Intensität von Produktion und Konsum. In Abhängigkeit von der Dynamik dieser Interaktionen resultiert ein unterschiedlich starker Druck auf soziale Systeme. Um eine möglichst brei-te Zustimmung für die erforderlichen Gegenmaßnahmen zu finden, bemüht man sich um internationale Antworten. Diese Aktivitäten richten sich gegenwärtig auf folgende Problemfelder: Mobilität, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasser, Konflikte, Verstädterung, Bevölkerung, Migration, Good Governance (Demokratie, Menschenrechte, Transparenz), Energie, Handel, Industrie, Unerfüllte Bedürfnisse. Dies ist ein Einblick in internationale Aktivitäten zur Umsetzung des Prinzips
nachhaltige Entwicklung, der erkennen läßt, wo die Defizite in Deutschland
liegen. |
Didaktisches Vernetzungssystem für Bildung zur nachhaltigen Entwicklung
(14) Für den didaktisch-methodischen Bereich stellt sich vor dem Hintergrund der neuen Zielsetzungen das Problem eines konkreten didaktischen Konzepts mit einer angemessenen thematisch-inhaltlichen Umsetzung. Dies ist für die Lehrpläne (Deutschland) wie auch für die Aufbereitung ausgewählter Sachverhalte zu lösen. Den Lehrplänen im Fach Geographie mangelt es überwiegend an globaler, integrativer Sicht sowie an werteorientierten Zielsetzungen. Klagen über Werteverlust bei Jugendlichen bleiben so lange folgenlos, wie es den Bildungspolitikern nicht gelingt, Werteorientierung und damit auch Zukunftsfähigkeit durchgehend in den Lehrplänen zu verankern. Dies sind keine neuen Forderungen, denn gemäß Agenda 21 hätte dies bereits bis zum Jahre 1995 geschehen müssen. Das 1994 entwickelte europaorientierte Curriculum (Eurocurriculum") für das Fach Geographie basiert auf einem didaktischen Vernetzungsssystem (werteorientiert) und konnte die obengenannten Zielsetzungen realisieren; diesen Eindruck vermitteln die aus dem Ausland eingegangenen Stellungnahmen. [27]. (15) Das nachfolgende Beispiel (Übersicht 3) zeigt auf, wie das Prinzip Nachhaltigkeit in der Einen-Welt inhaltlich und methodisch aufbereitet werden kann. Die Erarbeitung selbst vollzieht sich in vier Einzelschritten ( siehe unten): 1. Spalte : Indikatoren 2. Spalte: IST-Zustand 3. Spalte: SOLL-Zustand |
Diese didaktische Vernetzung ermöglicht die Umsetzung des Prinzips nachhaltige Entwicklung für Bildungsinhalte, da ökonomische, ökologische und soziale Zielsetzungen gleichgewichtig und gleichzeitig betrachtet, werteorientiert gewichtet und in Hinblick auf die Zukunft in intergenerativer Verantwortung getroffen werden. Das nachfolgende Beispiel zeigt dies für das Spannungsfeld Energieverbrauch und Treibhauseffekt auf, da hier u.a. Strategien vorliegen, die vertraglich auf internationaler Ebene abgesichert sind und erste Schritte gemacht wurden, die in die Richtung globale Verantwortung weisen (Joint Implementation, 2. Weltklimakonferenz in Berlin, 1995). |
Sustainable Development: Technologie
Anmerkungen:
[1] United Nations Department for Policy Coordination and Sustainable Development (DPCSD), (26.02.96), E/CN. 17/1996/14 und Anhang 14 (Addendum), Commission on Sustainable Development: Promoting education, public awareness and training; E/CN. 17/ 1997/ 2 /Ad (22.01.97)
[2] Surian, A. & Davis, P. (1996), Defining Global Education", International Workshop on Partnerships in Global Education - Global Education in Secondary Schools", Athen, 15.- 17. März 1996, (Hg.) North - South Centre, Europäischer Rat, Lissabon
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[11] Siehe [1] Abschnitt 83
[12] Gross, D. (1995), Grundzüge und Beipiele
zukunftsbezogener Umwelterziehung im geographischen Unterricht, in : Sustainable
Development, Beiträge der Umweltbildung für eine nachhaltige, umweltgerechte
Entwicklung, Dokumentation einer Expertentagung vom 15.- 16.12.1995 in Kloster Banz,
Arbeitskreis Gymnasium und Wirtschaft
[13] Kyburz-Graber, R. (1994), Umweltbildungsforschung
für die Lehrerbildung, Ergebnisse nationaler und internationaler Studien, in: Neue
Zürcher Zeitung, 10. Mai 1994
[14] Siehe [1], Abschnitt 43
[15] Library Information Centre Toronto, (1995) A Curriculum
for All Students (ACFAS), Toronto
1. Lesen und Schreiben als Grundqualifikation , als grundlegende Kulturtechniken 2.
Kreativität und ästhetisches Empfinden 3. Kommunikations- und Kooperationskompetenz 4.
Fertigkeit im Umgang mit Informationen 5. Verantwortungskompetenz 6. Persönliche
Lebenstüchtigkeit sowie Werteorientierung und Handlungskompetenz
Auf diesem Wege wird den Schülerinnen und Schülern in Toronto Zukunftsfähigkeit
vermittelt, denn Kommunikations- und Kooperationskompetenz sowie der Umgang mit
Informationen, das Zurechtfinden in der infosphere, sind die
Schlüsselqualifikationen und damit die zukünftigen Wettbewerbsfaktoren des 21.
Jahrhunderts. Es wird nämlich darauf ankommen, dem Anderen dia-logorientiert das Neue zu
vermitteln (siehe oben, die vier Säulen). Und bei der zunehmenden
Reprivatisierung von Verantwortung durch den Staat, muß der Einzelne
Selbstverantwortung übernehmen und über Handlungskompetenz verfügen. Dies ist aber nur
möglich, wenn er mit Informationen umgehen kann und in der Lage ist,
Entscheidungsstrukturen aufzubauen und zu nutzen. All dies setzt aber voraus: daß man
über ein Wertesystem verfügt.
[16] Summary Report on the Implementation of the National
Strategy for Ecologically Sustainable Development, 1993- 1995, Australian Government
[17] SOE Executive Summary 1996, Human Settlements: key
threats to sustainability, State of the Environment Advisory Council, Australia
[18] Australias National Strategy for ESD-Education
(1996), Part 3 Chapter 26 of the NSESD, Education and Training
[19] siehe [6]
[20]Protokoll, MBJS 24.30 vom 18.06.96, Potsdam
[21] Paden, M.(1992), Teachers Guide to World
Resources, (WRI), Environmental Education Project 1992
[22] Neal, P. (ed.) (1996), European Teachers Guide to
World Resources, United Kingdom, International Centre for Conservation Education (ICCE),
Cheltenham
[23] Siehe [1], Abschnitt 56 und [6] Presidents Council
on Sustainable Development und unter [1], Abschnitt 56 ( Innovative communication activies
and new infomation)
[24] Gross, D.(1994), Das GLOBE Program" in:
Geographie und Schule, Mitteilungsblatt des Landesverbandes Berlin im Verband Deutscher
Schulgeographen e.V., Heft 2 (17. Jg.), November 1994, 7-8 Gross, D.(1994), The
Global Context", 70-72, in: Breyfogle, T., Summary Report, The GLOBE Program. GLOBE
Science and Education Workshop, NOAA/ERL/FSL , 13-15. Juli 1994, Boulder
[25] The World Congress for Education and Communication on
Environment and Development, ECO-ED, Toronto, 17.- 22. 10. 1992, siehe auch [1], Abschnitt
81
[26] Choucri, N. (1996) Symposium on Accords for Global
Sustainability", Global System for Sustainable Development (GSSD), Massachussetts
Institute of Technology
Kaoru OKAMOTO, Ministry of Education, Science and Culture, Tokyo, 25.5.94
Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung, Land Berlin, 13.6.94
Die Bundesministerin für Umwelt, Jugend und Familie, Maria Rauch-Kallat, Wien, 5.8.94
European Commission, Directorate - General XI, Environment, Nuclear Safety and Civil
Protection; Environmental Instruments, International Affairs; Information and
Communication, Brüssel, 11.8.94
Minister for the Environmental Physical Planning and Public Works, Kostas Laliotes,
Athen, 18.8.94
OECD, Organisation for Economic Co-operation and Development, Environmental
Directorate, Paris, 15.9.94
Ministersvo Skoltva a Vedy, Slovenskej Republiky, Vice-Minister Emil Komárik,
Bratislava, 7.10.94
Fachstelle Umwelterziehung, Leiter Fachbereich Mensch-Umwelt-Gesellschaft. Dr. Ueli
Nagel, Zürich, 4.11.94
World Resources Institute (WRI), Mary Paden, Environmental Education Director,
Washington D.C., 7.11.94
Ministry of Education and Research, Department of Primary and Lower Secondary
Education, Kopenhagen, 22.11.94
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, im Auftrag der
Ministerin, Potsdam 28.12.94
Department of Economics, Environment and Sports, Telemark College, Dr. Faye Benedict,
Bo, 16.12.94, im Auftrag vom Ministry of Education, Research and Church Affairs, Oslo
Allgemeen Pedagogisch Studiecentrum, Henk Lindemann, Utrecht, 12.1.95, im Auftrag des
Minister of Housing, Planning and Environment
United Nations Environment Programme (UNEP), Regional Office for Europe, J.G.M. Alders,
Director, Genf, 9.2.95
Nachtrag :
Sondergeneralversammlung der UNO, Erdgipfel +5 , 23.- 27.6. 1997 Länderprofil Deutschlands zum Kapitel 36 (Bildung) GERMANY COUNTRY PROFILE IMPLEMENTATION OF AGENDA 21: REVIEW OF PROGRESS MADE SINCE THE UNITED NATIONS CONFERENCE ON ENVIRONMENT AND DEVELOPMENT, 1992
NATIONAL PRIORITY: STATUS REPORT:
a) Reorientation of education towards sustainable development
The Federal Ministry for Education, Science, Research and Technology and the Ministries of Education and Environment of the Federal States are responsible for most activities falling under chapter 36 of Agenda 21. Those Ministries are not members of the National Coordinating Body for Sustainable Development and they have no advisory or consultative bodies on environmental education. The Federal Ministry for Education, Science, Research and Technology supports research projects, pilot projects and conferences, also in cooperation with NGOs. The Federal Ministry of Education, Science, Research and Technology receives support from the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety and the Federal Environ-mental Agency primarily in the field of "Promoting Environmental Awareness". The Federal Government, however, has advisory bodies called "Scientific Advisory Council on Global Environmental Changes (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveraen-derungen, WBGU)" and the "Council of Environmental Advisors" (Rat von Sachverständigen für Umweltfragen) which try to raise awareness on environmental issues and on comprehensive global and national measures to promote environmental education. In the area of education, school curricula have been reviewed and revised to address adequately environment and development as a cross cutting issue at primary, secondary school, college and university levels and in vocational schools. As school curricula are determined by the several Federal States, there is no single national curriculum. To provide environmental education, audio visual tools and printed mate-rials are often used at all school levels. Special classes, workshops and seminars are often used at university level, occasionally used at secondary school level and in vocational schools but not at primary school level. Environmental issues have become an integrated part of school and vocational education. There is, however, still a great deal to be done since environmental education largely takes the form of a cognitive learning process attached to scientific and technical subjects. The complexity of ecological questions is not demonstrated graphically enough and lessons rarely lead to environmentally sound action. At universities, there is not sufficient scope to explore the interdisciplinary possibilities of these issues. At all school levels and at university level the topics of environmental health, safe drinking water, sanitation, food, ecosystems, recycling and energy saving are dealt with in part; however, the extent of coverage depends upon individual teachers. b) Increasing public awareness
The Federal and State Ministries are encourageing partnerships, mobilizing resources, providing information and assessing the needs of different population groups. At the state level, there is a wide range of "out-of-school" environmental activities and nume-rous projects where schools cooperate with non-school environmental education bodies. The German "Bundeswehr" also runs regular in-service courses on environmental protection for managment, officers and personnel.
c) Promoting training
Predominantly at the Federal State level, pre-service and in-service training programmes are available for teachers, administrators, educational planners and on-formal educators in all sectors concerning the nature and methods of environmental and development education. The German "Bundeswehr" runs regular in-service courses on environemntal protection. In cooperation with UNEP and UNESCO the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety offers environmental management training courses for experts from developing countries. These courses are held at Dresden University of Technology.
ROLE OF MAJOR GROUPS:
Most awareness raising programmes and activities aimed at the population at large are
especially by environmental and nature conservation associations, youth organisations and
other groups of society, sometimes with financial assistance from the Federal Government
and the Länder. In some regions there are pilot or demonstration projects (Klimabuendnis
der Staedte, 1000-Dächer-Programm). Steps have also been taken to foster opportunities
for women in non-traditional fields and to eliminating gender stereotyping in curricula.
Environmental and conservation societies and associations and environmental centres of
some federal states support projects on environmental education.
UPDATED ADVANCE UNEDITED COPY (5 May 1997) PROPOSED OUTCOME OF THE SPECIAL SESSION (Text reflects outcome of negotiations at the fifth session of the CSD, 8-25 April 1997) B. Assessment of progress made since the United Nations Conference on Environment and Development
95. (Agreed) Education increases human welfare, and is a decisive factor in enabling
people to become productive and responsible members of the society. A fundamental
prerequisite for sustainable development is an adequately financed and effective
edu-cational system at all levels, particularly at the primary and secondary levels,
accessible to all, that augments both human capacity and well-being. The core themes of
education for sustainability include lifelong learning, interdisciplinary education,
partnerships, multi-cultural education, and empowerment. Priority should be given to
ensuring women's and girls' full and equal access to all levels of education and training.
Special attention should also be paid to the training of teachers, youth leaders and other
educators. Education should also be seen as a means of empowering youth and vulnerable and
marginalized groups, including those in the rural areas through intergenerational
partnerships and peer education. Even in nations with strong education systems, there is a
need to reorient edu-cation, awareness and training to increase widespread public
understanding, critical analysis and support for sustainable development. Education for a
sustainable future should engage a wide spectrum of institutions and sectors, including
but not limited to business/industry, international organizations, youth, professional
organizations, NGOs, higher education, government, educators, and foundations, to address
the concepts and issues of sustainable development, as embodied throughout Agenda 21 and
includes the preparation of sustainable development education plans and programs and
further emphasized in the Commission's work programme on the subject adopted in 1996; the
concept of education for a sustainable future will be further developed by the United
Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, in cooperation with others.
Stellungnahme zur Studie: